tage mit ecken und kanten



tage mit ecken und kanten (die meisten), manchmal glatt (eher selten), der kopf geht verloren im pflichtuniversum; ich finde ihn wieder in deinen armen, du rettest ihn jeden abend und rückst ihn zurecht, zurück, ins jetzt, um da zu sein, in dem moment, der nur uns gehört ... ©Sella Moll

vaterverlassen

vaterverlassen, sich sorgen machen, angst um die kinder haben, das kind beschützen, ängste, zukunft, trauer, vergänglichkeit, letzter atemzug, das leben, erinnerung, lyrik, bild, grafik, vögel, floral,

vaterverlassen
die jahre auf den
zukunftspfaden
ohne den immer sorgenden
beschützer weiter gegangen
unnütz verhallten
seine ängste
über und neben mir

sie ließen ihn erst los
als die tür der zukunft
vor ihm,
unbemerkt im schlaf
ins schloss fiel
und die gegenwart (damals)
zum atmen aufgehört hat.


©Sella Moll /2019
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zukunftswind

zukunftswind, traumpfade, frühling, gedanken, träume, freiheit, geben und nehmen, das leben, lyrik, grafik, floral,

auf traumpfaden
unterm frühlingsmond
gehe ich
verstaubte jahre liegen
hinter mir
zukunftswind weht mir
ins gesicht
regenrinnsal bedeckt
mein gesicht

meine blicke nach vorne
gerichtet
jeder schritt ein herzschlag
gedanken pochen
hinter den schläfen
träumen sich
in die freiheit gibt es
nie umsonst

ich habe genommen
und immer wieder gegeben—
geben müssen.


©Sella Moll /2019
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Fluss voller Worte

fluss voller worte, schreiben, gefühle, erinnerungen, erfahrungen, kummer, enttäuschungen, das leben, die zeit, vergessen, verdrängen, gegenwart, vergangenheit, kurzprosa, foto

das geschriebene fließt vor meinen augen, ein fluss voller worte, wie auch mein leben voller gedanken, erfahrungen, die mich begleiten, ungewollte und gewollte, abwartende, überstürzte ... die gefühle am grund des flusses, in der tiefe schlummernd, manche schon für tot erklärt und abgehakt; ich will sie nicht mehr sehen, nicht mehr fühlen — sie hatten nur kummer gebracht ...

doch an manchen tagen sind die gefühle rebellisch, brechen an die oberfläche, wo sie mit meinen worten zugedeckt in schach gehalten werden, damit sie die gegenwart nicht durchbrechen und ihr altes lied vom leid aufs neue singen können. des kampfes müde geworden, tauchen sie dann wieder in die tiefe hinab, in ihr dunkles grab voll schweigen und vergessen; ich warte, bis sie in der stille verstummen und ich warte, weiß nicht, wie lange schon darauf, dass sie auch aus meinem leben endlich verschwinden …


©Sella Moll /2019

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Lyrische Haftnotizen: suchen, finden




du suchst und findest nicht / du hast gefunden und hast gar nicht gesucht; nur danach suchen, was für dich zu finden ist, oder es findet dich, was du nicht zu suchen brauchst. ©Sella Moll

stilles leuchten

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ein stilles leuchten
trotz wolken
und regen können
nicht so einfach
die frühlingsfarben
wegwischen

sie leuchten, sie glänzen
umso mehr
unter zitternden
regentropfen färben
die wolken frühlingsbunt,
wenn sie sich
darin widerspiegeln

nichts kann den frühling
mehr verjagen
er lebt und blüht
auch ohne sonnenstrahlen
aller wetterkapriolen zum trotz,
er bleibt bei uns.


©Sella Moll /2019
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nur einen spaltbreit

nur einen spaltbreit, tür einer zukunftschance, chancen nutzen, ohne die last der vergangenheit, loslassen, vergebung, kränkung, streit, ballast abwerfen, vergangenheit im rucksack mitschleppen, den weg gehen, das leben, gefühle, schnee von gestern, kurzprosa, foto,

am ende des winters schmilzt der schnee, nur der schnee von gestern nicht, obschon man ihn bereits zu vergessen geglaubt oder nur so getan hat, weil man die schwere am rücken und unter den füßen nicht mehr spüren will man doch weiter ohne last, ohne vergangenheitsschweres gepäck in die zukunft öffnet manche türen nur einen spaltbreit; zu viel schnee von gestern im rucksack, den man nie zum schmelzen gebracht hat, seine kränkende masse nie vergeben hat, passte nicht durch den spalt. der schnee von gestern muss in der vergangenheit bleiben, in die tiefe der erde versickern, für immer begraben werden, damit man durch die tür einer zukunftschance (nur einen spaltbreit offen) ohne ballast gehen kann.


©Sella Moll /2019
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laute stunden, laute rufe

laute stunden laute rufe, demonstration, protest, menschenmenge, veränderung, erneuerung, politik, lyrik, foto

die stunden heute
sind laut
noch lauter die rufe
nach erneuerung der zeit
über nacht verschwindet
alles, was die monate
zuletzt mit empörung
gefüllt hat

alles neu macht der mai
es ist ein klischee, aber
manchmal doch zum lachen,
wie wahr es sein kann ...


©Sella Moll /2019
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der frühling muss auch ins herz hinein


der frühling muss ins herz hinein, einsamkeit, schwermut, winter, dunkelheit, seele, liebe, frühlingsfarben, düfte, blumen, natur, das selbst, foto, kurzprosa,

der frühling da draußen muss auch ins herz hinein kommen er muss das dunkel der wintereinsamkeit verdrängen die inneren schotten wieder öffnen den schweren, dunklen samtvorhang vor der seele lüften den traurigen blick aus den augen verbannen das schweigen von den lippen herunterreißen wie das pflaster von der geheilten wunde er muss die trägheit des körpers im wald neben dem toten winter unter der erde begraben.

leicht ist der frühling da draußen, luftig voller düfte und farben wärme und freude, liebe und küsse — das alles muss in das herz hinein damit der frühling nicht nur draußen blüht sondern auch im inneren. lass das frühlingslicht leuchten im tiefen dunkel deines selbst ...


Foto & Text ©Sella Moll


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fluss der sehnsucht


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lang und breit ist die sehnsucht wie ein fluss trägt er dich voran mit deinen träumen am ufer entlang bäume, äste gestrüpp zwischen ihnen schimmert das grau des alltags nebel hängt über der tage und jahre die zukunft im undurchdringlichen weiß eingehüllt nur der fluss der sehnsucht kennt ihr geheimnis er aber trägt dich schweigend weiter ...

deine sehnsucht bricht die stille ihre stimme ist das echo des regens der auf das grau zwischen den bäumen fällt doch es bleibt, wie es ist die farbe des alltags, der ewigen wiederholung und eintönigkeit wird nicht strahlend — der regen ist umsonst ...


©Sella Moll
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Postkarte mit lyrischer Liebesbotschaft #1


Postkarte mit lyrischer Liebesbotschaft, kostenlose postkarte zum ausdrucken herunterladen teilen, grafik, bild, gefühle, liebe, nachricht,
Die Blumen verblühen, aus Sommer wird Herbst, dann Winter, doch in meinen Gedanken bist du der ewige Frühling ... ©Sella Moll
Postkarte zur freien Verwendung (kostenlos) für alle Leser meines Blogs
(herunterladen, ausdrucken oder noch einfacher, in einer E-Mail einfügen usw.)

Maße:
Größe: 874x546 pixel = 14,8cm x 9,25cm
bei 150dpi (Druck)


Viel Freude damit!
Sella Moll

Kartenvorlage von Nicolas Raymond
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stilles glück

stilles glück, worte, schreiben, lyrik, freude, welt, foto, frau, himmel, fahne,

das glück ist:
meine worte
auf dem papier
schwebt über die welt
wie eine endlos
weiße fahne
so hoch, dass
niemand sie bemerkt

ein stilles glück
aber ich sehe es,
halte das glück
in den händen

die worte des glücks
und das glück der worte
ist auch mein glück.


©Sella Moll /2019
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das leben atmet

das leben atmet, göttin des windes, Amunet, egytische göttin, atem des lebens, göttin der schlangen, lyrik, foto, frau, silhoutte, schleier

das leben atmet
im unsichtbaren
verborgen
im schatten des windes
geschützt
schlangen winden sich
zu seinen füßen
der nordwind peitscht
ihre silbernglatte haut
doch sie sind heilig,
werden nicht geopfert
für keine schuld
der welt

atme!
atme das leben
atemzüge sind die
quelle des lebens
spiel mit dem wind
versinke in den armen
des schattens
und genieße
den augenblick ...



©Sella Moll /2019
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wir suchen mehr


wir suchen
mehr als das,
was da ist nie
genug von allem,
was wir haben nur das,
was uns nicht reicht die lebenszeit
für alles oder bleibt
so vieles nur ein traum

das leben ist zu kurz für all das,
was wir uns erträumen
und zu lange für das,
was wir nicht träumten,
aber bekommen ...


©Sella Moll /2019
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alte muster

alte muster fallenlassen, alte gewohnheiten aufgeben, sich ändern, neubeginn, veränderung, lyrik, bild, foto, winter, bäume, schnee, landschaft, natur

alte muster fallengelassen
der schnee darüber wächst
darunter liegen die jahre begraben
die alten muster in ihren armen

der schnee der zeiten
raubt ihnen den atem
die alten muster
entschlafen sanft

jeder frühling ist ein neubeginn
aber die alten muster
blühen nicht mehr auf
sie wurden zu staub
vor jahren
durch viele winter
erfroren am kalten boden
wo sie damals fallengelassen ...


©Sella Moll /2019
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Wo soll das Glück sein


Wo soll das glück sein wenn nicht zwischen hoffnung und wunder, visuelle lyrik, gedanken, grafik, bild,
Wo soll das Glück sein, wenn nicht ...
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gedanken bringen worte ins rollen


meine gedanken bringen
worte ins rollen
kleine, große
leichte und schwere

zuerst zaghaft
auch schüchtern
als wüden sie sich zieren,
sich auf dem Papier
zu zeigen

denn wenn sie
geschrieben werden
gibt es kein zurück
sie sind ihrer freiheit beraubt
da stehen sie schwarz auf weiß
stecken in den fasern
des papiers fest

die tinte sickert
in die tiefe des blattes
unauslöschbar werden
die worte sichtbar

niemand kann sie mehr befreien
ich kann das papier bloß zerreißen
die worte ohne betäubung
auseinanderreißen
ich höre, wie sie schreien ...

neue gedanken lassen sie
für immer verstummen
neue worte werden geboren
aber dann mit bedacht auf
ein neues blatt geschrieben
sie sollen nicht leidend sterben
sondern leben
auf dem papier lebendig bleiben
freude machen, inspirieren,
herzen berühren ...


©Sella Moll /2019
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sternstunde der träume

Sternstunde der Träume, grauer alltag, sterne, geduld, warten, träume verwirklichen, lyrik, foto, berg, himmel, wolken, mann, allein, einsamkeit, das leben, zukunft
woher
wohin
aus dem tag
in die nacht
aus dem grauen einerlei
auf das grenzenlose
feld der träume
wo alles so fremd, so neu
oder schon vertraut
weil die jahre die träume hüten
immer dieselben

nur die sterne warten geduldig
bis die träume
ins fleisch und blut übergehen
und ihre gestalt wahr wird

der sie träumt,
muss leben, wach sein
schritt halten mit der zeit
hoffen, dass ihn seine träume
nicht verlassen, wie die sterne,
warten — worauf?
auf den richtigen augenblick,
auf die sternstunde der träume.


©Sella Moll /2019
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auf verschlungenen wegen

auf verschlungenen wegen, wege des lebens, an einem strang ziehen, die welt ist keine einheit, alleinsein, jeder gegen jeden, unruhe, unsicherheit, chaos, die hoffnung stirbt zuletzt, die welt gerät aus den fugen, lyrik, foto, natur, berge, mann, wandern,
das leben wandelt sich
wie die zeit sich wandelt
über dem leben
auf verschlungenen wegen

alleine aber nicht einsam
ist man überall
am rande stehend
und denkend
anders als man es
von anderen kennt die welt
keine einheit

jeder zieht an einem
strang, der mit keinem
verbunden ist
lose schlängeln sie
auf den wegen
jeder kriegt einen
zu fassen und hält ihn fest

und doch springt
der zug des lebens
aus den gleisen,
die welt gerät aus den fugen
und die hoffnung
stirbt zuletzt.


©Sella Moll /2019
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Worte


worte, schweigen, visuelle lyrik, bild, grafik
Worte können viel bedeuten ...
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aufruhr im inneren, tobende gedanken und gefühle

aufruhr im inneren, tobende gedanken und gefühle, das selbst ist der fels in der brandung, emotionen, macht, der verstand, das ego, innerer widerstand, der wille, wut, zweifel, selbstzweifel, vertrauen im leben, angst, enttäuschungen, schmerz, kurzprosa, texte, psycholigie, gedanken lenken, foto, küste, das meer, steine, felsen, wasser, sonnenuntergang,

wenn gedanken zu laut pochen über dieses und jenes klagen, bis die wut in den tränen brennt und der widerstand im inneren so hart wie stahl, wie fels in der brandung nicht weicht, weil er sonst seinen willen verliert; ist man dann ein anderer, so brodelnd und rebellisch, als kämpfte man allein gegen die welt, als der, der man sonst ist, friedlich, wohlgesinnt und freundlich, liebend, höflich ...?

ist man nicht in der stille mehr sein eigenes selbst, wenn man seine gedanken lenkt, seine emotionen beherrscht und immer wieder merkt, wie der eigene verstand einen knechtet, alles besser weiß, sicherheit und bestätigung in allem sucht, was man denkt und tut?

das muster ist immer gleich, das spiel der macht zwischen verstand und der stimme des selbst; angst und verzweiflung säen, selbstvertrauen untergraben, zweifel nähren, das vertrauen im leben schmälern, das selbst zum sklaven machen. wer ist herr im eigenen haus? - das fragt man nicht, wenn man seine macht nicht abgibt, wenn man selbst über seine gefühle, gedanken herrscht; sie sind nicht mehr als hintergrundgeräusche, nur zu laut sollen sie nicht werden, das eigene selbst nicht übertönen.

das selbst findet seine stimme in der stille, wenn man wut, zweifel, enttäuschung und schmerz vorüberziehen, sie austoben lässt; das selbst ist der fels in der brandung, wenn es in der stille verharrt, wartend, bis der aufruhr der gefühle und gedanken verebbt ...


©Sella Moll /2019
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wenn wir fallen

wenn wir fallen, abgrund, schwermut, phasen des lebens, traurigkeit, stimmungen, bedrückung, dunkelheit, das licht finden, kraft und mut finden, sich selbst retten, verzweiflung, gedankenlyrik, foto, berge, himmel, natur,
wer rettet uns
wenn wir
in das tiefe dunkel
des abgrunds fallen
wer reicht uns die hand
wer zieht uns hoch
und vertreibt die
schweren gedanken
löscht trübe gefühle

wer schickt uns neuen,
kraftvollen atem
in die lungen
schenkt uns mut
damit das licht von oben
näher kommt
und die sonnenstrahlen
zuversicht in die adern
pumpen

das wer ist in uns
wie die kraft und der mut
wenn wir sie finden,
sind wir gerettet
wir retten uns selbst.


©Sella Moll /2019
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