im zug, im nirgendwo

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der zug blieb plötzlich stehen, irgendwo im nirgendwo, oben die graue himmeldämmerung, unten weißer, unberührter schnee, links stumme felsen, rechts, weiter entfernt die silhouetten ausgezehrter, nackter bäume, die einen  Wald säumen. nichts bewegt sich, der zug und die zeit stehen sitll, in die landschaft eingegossen unter dem kalten hauch des winters. niemand träumt im zug von dem frühling, es wäre auch sinnlos, hoffentlich beginnt es nicht zu schneien. alle wollen nur eins, die nahende nacht im eigenen bett zu verbringen und dass man keine angst vor der kälte der nacht haben muss. im zug gibt es keine decken,  nichts zu essen, nur ungeduld, sorgen und das ungute gefühl, dass, wenn bald keine hilfe kommt, die ersten ihrer aggression freien lauf lassen werden; der zug ist voller menschen und ruhe bewahren, das muss man können, aber je kälter es wird, desto schwieriger wird es sein. niemand, der friert und hungrig ist, kann entspannt bleiben, eingehüllt in der kalten schneeluft einer dunklen winternacht.


©Sella Moll /2019
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